30 Juni 2025

 2. Tag: Von Salzkotten nach Hamm 





Es soll heiß werden, hieß es. Dann wäre es vielleicht sinnvoll, etwas früher in die Gänge zu kommen. Friederike war nicht begeistert, als ich versuchte, sie kurz vor Sieben zu wecken. Aber es war genau richtig schon um 8:00 aufs Rad zu steigen. Ein wunderbarer Morgen, ein frischer  Wind von der Seite und die Sonne fast immer im Rücken. Perfekt. So kann man radeln. Überhaupt, selbst für eine Windrosen WUNDER tour war es ein wirklich toller Tourbeginn.  Irgendwie hatten wir nicht erwartet, dass wir den größten Teil der 67 km des heutigen Tages, durch Felder, Wälder, Flussauen .... fahren würden. Mit Nordrhein/Westfalen verbindet der Süddeutsche eben gleich das Ruhrgebiet. OK. Immer mal wieder waren riesige Industriekomplexe am Horizont zu sehen. Doch bei uns ging es durchweg sehr beschaulich zu.


Das erste Bild ist für unsere Pferdespezialistin Carla. Weißt Du, wie Noriker aussehen? Ist das ein Noriker?


Doch ein wenig Ruhrpott Flair kam doch ab und an durch. Es waren zwar nicht "Vater Brüggemanns Tauben", dafür aber gleich eine ganze Brieftaubeneinsatzhalle.


Das war es wohl mit der Ruhrpottbrieftaubenkumpelromantik.

Und auch eine Eisengießerei.


Aber sonst? Fasanen, Rehe, Feuchtwiesen mit Heckrindern (haben sich versteckt) und ausgewilderten Pferden (ließen sich nicht blicken). Wir waren platt. Das hätten wir nicht erwartet.

Die Radwege in Nordrhein/Westfalen sind wirklich erstklassig ausgeschildert. Es gibt zwar verwirrend viele, aber wir kamen gut zurecht. Nach einigen Kilometern auf dem Heerradweg waren wir  fast den ganzen Tag auf dem Lipperadweg unterwegs. Wunderbar schattig und nur mäßig heiß.



Und ob Ihrs glaubt oder nicht. Friederike hat tatsächlich einen Badeplatz gefunden (jetzt geht das schon wieder los! Wird die eine oder der andere denken, tja, so ist das nun mal, wenn man mit Friederike unterwegs ist).


So und jetzt ist Friederike dran! Ich melde mich nachher noch einmal, mit den Ergebnissen der ersten Rätselfrage.

Frieda:  Die Lippe entspringt kurz oberhalb von Paderborn, ist also noch gar nicht lange unterwegs. Und obwohl es hier noch ein kleines Flüsschen ist, hat sie ganz schön Strömung ist überraschend kühl und sie ist sauber und recht tief an meiner Badestelle. Perfekt für den Elf Uhr Badestopp. Während Manne einen Elf Uhr Landjäger isst, denn eine Banane haben wir heute nicht bekommen.



Wir haben heute morgen beim Losfahren damit gerechnet,dass wir an Cafés und Läden, Bäckereien, Eisdielen vorbeikommen würden, aber nichts, absolute Servicewüste.
Zum Glück war in Hovestadt Schützenfest, da war die Hölle los (an einem Montag) und auch eine Wirtschaft hatte geöffnet, so haben wir wenigstens mal einen Apfelschorle bekommen. Und zum Glück gab es noch unsere Notreserven-Landjäger aus Engen.
Es ist witzig, in jedem kleinen Ort gibt es jetzt ein Schützenfest, die ganzen Wochenende im Sommer könnte man von einem zum andern tingeln. In Hovestadt haben sie auf einer Waldlichtung an einem sehr hohen Baum eine Zielscheibe mit einem Holzadler befestigt und unermüdlich darauf geschossen. Wer ihn runterschießt ist Schützenkönig*in, nehm ich mal an.


Lange sind wir durch Auen und entlang der Lippe gefahren







und dann kam plötzlich wieder so eine Ruhrpott Landschaft


Kurz nach 2 Uhr sind wir in Hamm angekommen- gut dass mein Reiseleiter mich so früh aus dem Bett geschmissen hat! - denn jetzt wurde es doch recht heiß.
Und immerhin haben wir heute 68 km abgeradelt. 
Kühles Bier und kalter Rose und ein leckeres Essen im Biergarten war die Belohnung.

Noch einmal ich:

Unter den vielen Eingängen zum ersten der diesjährigen Rätseln:
Herr S. aus E. hat die 2. Frage richtig beantwortet: Es gibt sehr wohl ein Ostfalen, das ursprünglich östlich der Weser angesiedelt war, aber nicht wirklich eine Bedeutung hatte. Falen gibt nur als Wort und bedeutet "Ebene". Eine Kieler Sprotte!

Die verschiedenen Pader hat noch niemand gelöst. Damit waren nicht die Bewohner von Paderborn gemeint, die würde ich Paderborner nennen,  Dabei ist das eine der coolsten und kuriosesten Flussgeschichten überhaupt. Wahrscheinlich könnte mein Freund Otto, der große Flüsse- und Quellenforscher das viel besser erklären. Aber es gibt tatsächlichen eine Fluss Pader - der als kleinster Fluss Deutschlands gilt, mit 4,6 km wahrlich kein long-distance-runner. Dafür hat er aber über 200 Quellen die mehr oder weniger im Stadtgebiet von Pader-born verteilt sind. 6 oder 7 hätten mir für eine Kieler Sprotte gereicht. Z.B. Die Bömpader, die Dammpader, die Dielenpader, die warme Pader, die Maspenpader, die Mühlenpader, die kleine Pader, die Rothobornpader...


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