03 Juli 2025

 5. Tag: Von Xanten nach Arnheim



Einmal über den Rhein und schon waren wir da, wir sind jetzt in Holland!


Naja ein bisschen länger sind wir schon geradelt, aber es war traumhaft heute. 
Es hat abgekühlt und gestern Abend mussten wir sogar die Regenjacken anziehen, um essen zu gehen. Herrlich.
Hier aufsatteln vor dem schönen alten Haus,


 
dann zum frühstücken und sofort ins Museum Römerpark. Wir waren die ersten und einzigen um Punkt 9 Uhr.


Ein fantastischer Bau, das ganze römische Untergeschoß der Großen Thermen der antiken Stadt mit Hypokausten, großen Bädern, beheizten Ruheflächen, Heizungsanlagen, sind gut sichtbar freigelegt, und darüber die Dachkonstruktion die den antiken Bau nachbaut- diese roten Bögen- und die Ausgrabungsstelle schützt. Daneben das Römermuseum, mit Ausstellungsstücke von Waffen, über Schmuck, Gebrauchsgegenständen. Es beeindruckt mich immer wieder wie perfekt und gut ausgedacht und schön die Dinge damals schon waren.




Wer weiß wozu dieses Kunstwerk diente? Das ist die heutige Rätselfrage, Der Gewinn: eine Kieler Sprotte.



Auf dem riesigen Gelände hat es auch eine Arena, ein wundervoll restauriertes Stadttor, Handwerkshäuser,  Teile einer Tempelanlage und eine Werkstatt in der sie eine römische Galeere nachbauen. Man könnte einen ganzen Tag dort verbringen.
Aber wir wollten ja weiter und außerdem kamen nach und nach die Schulklassen der verschiedensten Altersgruppen.

Eine traumhafte Radstrecke von Xanten nach Kleve! vor allem das Stück bis Marienbaum, das eine alte Eisenbahntrasse ist, und die lieben wir ja besonders:





Bald nähern wir uns Kalkar und wir graben beide in unseren Erinnerungen, Was war das nochmal? Irgendwas mit Atomkraft? Schneller Brüter, der kam doch gar nie ans Netz, wir haben demonstriert,.. so allmählich ergibt sich ein Bild. 


Und kurz vor Kalkar kommen wir an den Resten des Widerstands vorbei: Stopp Atomkraft.
Ihr erratet nicht, was aus den schon erstellen Gebäuden, die damals wirklich nie genutzt wurden, geworden ist:

Der Vergnügungspark "Kalkar Wonderland" mit einem Kettenkarussel im Kühlturm, das sich rauf und runter bewegt und zum Schluss  ganz oben heraus kommt und die Außenwände als Kletterwand. Dazu ein großes neues Hotel und weiter Anlagen.





So jetzt darf der Manne weiterschreiben, ganz oben radelt er ja schon über die Brücke.


So, jetzt ich:

Ist das nicht grandios. Ein Atomkraftwerk wird zum Vergnügungspark. Ob Stuttgart 21 auch mal zur Geisterbahn umfunktioniert wird? 
Der Alleenradweg von Xanten fast bis Kalkar war wirklich fantastisch. Über weite Strecken eine alte Bahntrasse, schnurgerade und auch häufig windgeschützt.




 Wenn wir  die letzten Tag über jeden Meter im  Schatten glücklich waren, so merken wir hier am Niederrhein jeden Meter Hecke oder Bäume auf der linken Seite. Der Wind hat heute merklich zugenommen. Und das wird wahrscheinlich noch heftiger. Zwar war der Wind meist eher von "11 Uhr" aber auf offener Strecke war man deutlich langsamer. Hoffen wir mal, dass es mit dem Wind nicht schlimmer wird, dann nützt es auch nichts, wenn wir heute nur 40 Höhenmeter zu bewältigen hatten.
Die letzten Kilometer bis zur Brücke bei Emmerich waren spannend, denn eigentlich waren Umleitungen angezeigt. Doch entgegenkommende Radler beruhigten uns. "Ihr könnt über die Brücke! Sie ist nur halbseitig gesperrt. Wie man auf dem ersten Bild sehen kann, ist sie gerade frisch gestrichen worden in einem schönen leuchtenden Rot. Machte sich gut gegen den blauen  Himmel und die weißen Wolken.



Mit dem Radwegenetz in NRW waren wir höchst zufrieden. Aber die Holländer sind fahrradtechnisch ein ganz anderes Kaliber. Aber das heißt nicht, dass es deshalb angenehmer ist hier zu fahren. Auf den letzten 15 km zwischen Zevenaar und Arnhem gibt es eine richtige Fahrradautobahn. Immer der Bahnlinie entlang, schnurgerade und offensichtlich nachts beleuchtet.


Was man auf dem Bild nicht sieht. Die Strecke war streckenweise heftigst befahren. Und vor den Mitradfahrern muss man sich in Holland mehr fürchten als vor den Autofahrern. Da wird ganz schön geheizt und man muss höllisch aufpassen. Das hat manchmal ganz schön gestresst, vor allem dort wo Radwege sich kreuzten oder man als Verkehrshindernis angesehen wird, weil man etwas langsamer unterwegs ist. Mal sehen wie es weitergeht. Ich habe ja immer noch fast traumatische Erinnerungen an Amsterdam. Und in Arnheim haben wir auch schon den ersten Unfall gesehen, an dem 2 Fahrradfahrer beteiligt waren. 

Der Name Arnheim ist natürlich immer noch mit den schrecklichen Ereignissen zum Ende des II. Weltkrieges verbunden, was man der Stadt auch heute noch ansieht. Alte Bausubstanz war kaum noch vorhanden, selbst die Grote Kirch war mehr oder weniger zerstört.




Sie wurde zwar wieder aufgebaut, aber das ganze Umfeld des alten Zentrums ist weg und wirkt etwas steril. Die Fußgängerzone ist dagegen sehr quirlig und belebt. Es war gar nicht so einfach in der Innenstadt einen Tisch zum Abendessen zu bekommen, dabei gab es jede Menge Restaurants.





Unsere Bed & Breakfast Unterkunft ist perfekt und sehr liebevoll eingerichtet.










Mehr Holland geht nicht! 

Ich wünsche Euch eine geruhsame Nacht! Bis Morgen!



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